Brustkrebs - Krebsraum (321)

Die Klientin leidet unter Brustkrebs. Als Hintergrund wird in dieser Sitzung eine Totgeburt vor 7 Jahren aufgedeckt. Diese wiederum korrespondiert mit mehreren Abtreibungen, welche die Klientin in den Jahren davor hatte vornehmen lassen. An all diese Erlebnisse sind heftige Gefühle von Schuld, Schmerz und Wut gekoppelt, welche die Klientin immer noch zu unterdrücken versucht. ... Aber sie beginnt zu erkennen, dass sie dadurch dem Krebs mehr und mehr Raum gegeben hat. Die Klientin fängt an, sich immer mehr Spielraum zurück zu erobern, indem sie all diesen Gefühlen endlich Raum gibt und sie ausdrückt.

Kl.: Da drinnen ist ein riesiges schwarzbraunes Gebilde und das ist mein Krebs, das füllt fast den ganzen Raum.

Th.: Wie ist das für dich, wenn du dem unvermittelt gegenüberstehst?

Kl.: Ich merke sofort, wie ich trotzig wer-de. Und der sagt, ich habe schon lange auf dich gewartet.
Th.: Frag ihn doch mal, seit wievielen Jahren ungefähr wartet der auf dich. Was war der Grund zu wachsen. Er soll einfach mal eine Zahl nennen.
Kl.: Der ist nicht richtig wirklich lebendig, der kann mir nicht antworten.
Th.: Der kann dir sofort eine Zahl bringen, der hat so eine Macht, der kann deinen Körper zerstören.
Kl.: Na okay, wenn ich mich immer da herumschleiche, also die Zahl 7 kommt öfter, das ist am stärksten.
Th.: Dann frag ihn jetzt konkret. Was war vor 7 Jahren Grund für dich, dass du dich anfängst zu bilden. Wenn du es wissen willst, dann spüre mal, daß du es wissen willst. Wenn du sie schon hast, dann nutze die Chance. Jetzt mußt du nicht mehr denken, jetzt kann er arbeiten. Jetzt bist du nicht dran.
Kl.: Na, ich kann schwer dabei bleiben.
Th.: Anders formuliert, du hast eine starke Kraft in dir wegzugehen. – Die Klientin bejaht. - Kannst du sehen, daß der Krebs schon eine Macht hat über dich? Der Teil arbeitet für ihn, damit er auch nicht arbeiten kann. Er kann dich wegziehen. Siehst du es?
Kl.: Hm. – Pause - Er sagt, er sagt es mir nicht und er kriegt mich schon. Und ich fühle mich sehr ohnmächtig.
Th.: Das ist die Bestandsaufnahme. Und jetzt gibt es die Möglichkeit, den Spiel-raum den du hast noch zu nutzen, damit er größer wird der Spielraum. Du könntest von der letzten Session mal das Rumpelstielzchen hören. Was hat der gesagt? Ich helfe dir dabei. Jetzt hast du einen praktischen Einsatzfall.
Kl.: Okay, das Rumpelstielzchen hat mich jetzt an der Hand genommen und hat gesagt, komm, wir gehen jetzt da einmal hin. Runter in den Krebs und da drinnen ist es warm und schwarz und lila. Und eigentlich unangenehm und das ärgert mich entsetzlich. Und ich sage jetzt zum Rumpelstielzchen, er soll mir doch helfen. - Also dieses dunkle Schwarze das kommt immer näher und ich weiß, daß ich da nicht mehr lange bleiben kann, sonst bin ich erstickt. Aber es gibt irgendwie keinen Widerstand von mir. Das ist mir wurscht. Also, was ich jetzt aus meinem Wurschtigkeitsgefühl herausgehört habe, das war ein Bild von meinem Sohn.
Th.: Beschreibe es mal.
Kl.: - weint: Ganz einfach ein Bild von meinem Sohn, so wie er ist.
Th.: Spüre mal in das Gefühl jetzt rein, was ist es?
Kl.: Ich bin traurig. Ich möchte ihn nicht alleine lassen.
Th.: Sag ihm das.
Kl.: Ich sage, hilf mir. Und er sagt, ich bin doch noch so klein. Das sagt er oft. Wenn er mich erwischen will, sagt er oft, ich bin doch noch so klein. – Der Thera-peut fordert zur direkten Kommunikation auf. Die Klientin weint. - Das macht mich auch wütend, dass er das zu mir sagt, und dann denke ich immer...
Th.: Sag es ihm direkt. Rede mit ihm.
Kl.: Das macht mich wütend, wenn du das zu mir sagst. Du bist nicht mehr klein. Du bist gesund und du bist lebendig und ich habe dir schon genug gegeben, du wirst es gut machen. Aber ich kann nicht ohne dich sein.
Th.: Guck mal, was er antwortet.
Kl.: Er sagt, ich lieb dich Mama.
Th.: Was war vor 7 Jahren? Frag ihn mal. Der Krebs hat vor 7 Jahren angefangen zu wachsen. Du gehst in ihn hinein, da taucht die Situation mit dem Kind auf.
Kl.: Vor 7 Jahren, da sagt er, war er noch nicht da. Das weiß er nicht.
Th.: Wie alt ist er denn?
Kl.: 4. Vor 7 Jahren, da muß ich nachdenken, ob ich da ein Kind verloren habe. Den L. - 94 war das, was haben wir jetzt? Da habe ich eine Todgeburt gehabt, da habe ich meinen kleinen Sohn verloren.
Th.: Da fing der Krebs an zu wachsen. Du hast ein Kind verloren. – Die Klientin weint.
Kl.: Also ich bin dort, wie ich das tote Kind geboren habe, den L. und ihn nochmal angeschaut habe. Ich habe drauf bestanden, daß ich ihn anschaue. Und ich habe auch drauf bestanden, ihn zu gebären. Und dann habe ich es nicht mehr geschafft, dass ich sage, ich will ihn auch begraben haben. Da war ich immer böse einige Zeit.
Th.: Red mit ihm. Erzähle es ihm. Hole ihn dir herbei.
Kl.: L., ich bin immer noch böse, daß ich dich nicht mit nach Hause genommen habe. Dass ich dich nicht begraben habe. Aber ich bin stolz auf mich, dass ich dich geboren habe. Dass ich dich zumindest angeschaut habe, trotz dem Streß, den ich gehabt habe. Trotz der Schwestern alle rundherum, die mich angeschaut haben, als wenn ich ein Monster wäre.
Th.: Sag es ihnen mal, rede mit den Schwestern.
Kl.: Ihr seid Vollidioten. - Die Klientin weint. - Ihr seid monströs. Ihr seid gefühllos, unmenschlich. Wie sie da stehen, dass ich dieses Kind gebäre ist eine Qual. Und blöd schauen. – Die Klientin weint heftig.
Th.: Sag es ihnen alles und schaue sie an dabei.
Kl.: Anne, du hast mir nicht geholfen. Die hat mich begleitet, eine Freundin von mir.
Th.: Hol sie herbei, schau sie an und sage es ihr direkt.
Kl.: Du hast mir nicht wirklich geholfen, obwohl du dich bemüht hast. – Die Klientin weint. - Und wieso war der Rudi (ihr Mann) nicht mit? Wo warst du überhaupt? Wieso warst du nicht da?
Th.: Schau sie an dabei, bleibe in Kontakt mit ihnen, guck, wie sie reagieren.
Kl.: Der Rudi ist jetzt da. Wieso warst du nicht da?
Th.: Schau mal hin, was sagt er, wie reagiert er? Ist auch sein Kind.
Kl.: Er sagt, ich kann mir das nicht an-hören. Bin nicht stark genug. Ich kann dich nicht begleiten. – Der Therapeut fordert zum Atmen auf.
Th.: Im wievielten Monat warst du?
Kl.: Ich glaube so 24 Wochen oder so. Das war knapp davor, dass es groß genug war.
Th.: Sprich mit ihm. Sag es deinem Mann. Als ob er dabei ist. Er soll es sich angucken. Er muß es sich wenigstens angucken. Er hat es ja auch gezeugt. Er war beteiligt. Hol ihn herbei. Das ist wichtig für dich.
Kl.: Schau, das ist dein erster Sohn. – Die Klientin weint heftig, atmet dann mehrmals tief durch. - Das Kind liegt da und sagt, ich bin gekommen um euch was zu lehren, eher lernt ihr es nicht.
Th.: Ja, das ist das eine und das andere ist, er hat eine heftige Methode gewählt. 24 Wochen, das ist schon ziemlich brutal, was das Kind macht. Guck dir mal die Seite an. Es hat die Entscheidung gefällt. Du hast gar keine andere Chance gehabt. Erlaube dir mal zu spüren, ob da noch Wut auf das Kind ist. Macht heftige Spielchen mit dir, bis hin zum Brustkrebs. Du bist in den Krebs reingegangen, das Ereignis ist aufgetaucht. Es gibt direkt einen Zusammenhang. Fordere ein. Frag alles, was du wissen willst. Es geht um dich.
Kl.: Ich versteh das nicht. Ich habe mich so auf dich gefreut. Ich kann dort nicht bleiben. Es ist schon wieder alles eingefroren. Mein Mann ist eingefroren und das Baby.
Th.: Die schnellste Methode die es gibt ist draufhauen. Du weißt, wenn du Eis kaputtmachen willst, kannst du es einschmelzen, Energie reingeben oder draufhauen. Probier es mal aus. Und du bist wütend auf die beiden. Und um das nicht zu spüren, mußt du alles einfrieren. Und es ist auch erstarrt in dir. - Die Klientin geht zur Toilette.
Kl.: Es fällt mir schwer in diese Wut zu gehen.
Th.: Ja, setz dich auf. – Musik wird eingespielt.
Kl.: Ich will dich nicht schlagen. Ich kann dich nicht schlagen.
Th.: Guck, was es dir antut, es gehört zum Krebs. Was das soll. Es will dir was beibringen. Das ist ein heftiges Lehr-stück. Versuch es. – Musik läuft. - Bleibe in Kontakt mit dem Kind und deinem Mann. - Zurückgezogen, resigniert? Ist er deshalb da? Er ist doch tot. Wo bist du vom Leben abgeschnitten? Wo hast du aufgegeben? Frag mal, ob es das ist, was er meint. Will er das dir zeigen indem er selbst stirbt?
Kl.: Ich bin nicht feige.
Th.: Du hast ihn sogar geboren.
Kl.: Ich habe dich geboren, weil ich dich sehen wollte. Und es war grauslig, dich zu gebären. Und ich habe nicht aufgegeben. Und ich habe dann einen lebendigen Sohn geboren und das war wunderbar. Und es war grauslig von dir so lange in mir zu bleiben.
Th.: Wie lange war er denn tot in dir?
Kl.: Kurz glaube ich. Die blöden Ärzte haben das immer wieder nachgemessen. Haben mich an den Wehentropf gehängt und dann haben sie die Herztöne nicht gefühlt, jeden Tag.
Th.: Das war schon kritisch. Unter Beobachtung? Frag ihn mal, ob das dazu beigetragen hat. Alles klären.
Kl.: Ich sehe jetzt, wie ich zu Hause liege und die Fruchtblase platzt. Und ich laufe irgendwie auf´s Klo und das war ein Schock und ich habe das irgendwie nicht glauben können. Das ist so ein Gefühl von nicht wahrhaben wollen.
Th.: Ja, nach Harmer muß das ein Schock sein. Es muß sich voll durchgezogen haben, unglaublich. Extentiell. Geh nochmal rein. Du gebärst dein Kind. Es ist noch viel zu jung, es kann noch gar nicht auf die Welt. Vielleicht fühlst du dich sogar schuldig. Keine Ahnung. Spüre mal nach. Da liegt ein Geheimnis drin, an der Stelle.
Kl.: Ich muß jetzt daran denken, daß ich mir die Schuld gegeben habe, denn ich habe kurz vorher für 3 ...
(Seitenwechsel der Kassette, deshalb fehlt ein Stück Text )
Th.: Hast du es dir zugestanden irgendwann?
Kl.: Dass ich schuld bin?
Th.: Dann red mal mit ihm, ob es deshalb weg ist. Weil du die körperlichen Bedingungen nicht gut geschaffen hast. Versuche es. Frag nach und guck, ob es mit dem Köpfchen nickt oder schüttelt. Es geht darum alles zu klären.
Kl.: Bist du deswegen von mir gegangen, weil ich nicht auf dich geschaut und nicht auf mich geschaut habe, weil ich immer gedacht habe ich schaffe das schon? Ich bin stark und ich bin sowieso ein Roß und du bleibst sowieso bei mir.
Th.: Und dann hat die Existenz gesagt, nein, so geht das nicht? Ist das sowas, wie du bist zerbrochen worden an der Stelle? Hast verloren?
Kl.: Ich habe begriffen, daß ich nicht alles mit mir machen kann. Und vielleicht noch nicht begriffen. Hab nicht begriffen, daß ich nicht so mit dem Leben spielen kann. Ich habe ja Kinder abgetrieben.
Th.: Ist das sowas wie das ist eine Auf-listung, eine Erinnerung, denn dieses Kind wolltest du ja haben. Laß sie mal auftauchen. Stell dich dem.
Kl.: Ich weiß gar nicht, wieviele es sind. – Die Klientin weint.
Th.: Sie stehen alle vor dir. Guck mal hin. Frag ob sie alle mit deinem Krebs zu tun haben, ob sie alle dazu beitragen. Sowas wie, jetzt ist das Maß voll. Guck mal, was du empfindest, das ist es. Aber schau hin. Sie wollen dich alle nur was lehren.
Kl.: Sie sagen, sie wollten alle bei mir sein und ich hab sie nicht gelassen.
Th.: Ja. Und ihn wolltest du und da hat es sich gerächt. Ist es sowas? Er zeigt dir, daß er nicht wollte. Daß du damals nicht wolltest. Ist das sowas wie Rache? Spüre mal hin. Ob es da eine Wechsel-wirkung in dir gibt, so ganz tief. Laß den Schmerz da sein. Er gehört dazu.
Kl.: Na, es braucht lange, bis ich ihn wirklich herholen kann. Es sagt nichts. Also der Rudi ist jetzt da und ich frage mich die ganze Zeit wie geht es dir? Wie kannst du so da stehen? Ich spüre dich nicht und weiß nicht, wie es dir geht. Ich spüre dich erstarrt. Auch unter Schock. Und es macht mich wütend. So hilfst mir nicht und dir auch nicht.
Th.: Dann nutz die Energie hinter deiner Wut und mach was damit. Drücke es einfach aus. Dann ist sie draußen. Dann wird wahrscheinlich er anfangen sich zu bewegen. Diese nicht gelebte Wut macht ihn erstarrt. Es ist dein Energiebild. Wenn das erstarrt ist, mußt du es ins Fließen bringen. Was tun. Probier es mal aus, wie es so ist. Du kriegst ihn nicht von selbst lebendig. Wie soll er das machen. Du hast Wut auf ihn. Das ist so. Du spürst die Wut jetzt und siehst ihn. Der Zusammenhang ist auch da. Und jetzt kannst du die Wut leben, dann wird er wieder lebendig. Das ist einfach noch geankert miteinander deine Ehe und deine Wut, ob das berechtigt ist, das interessiert niemanden. Hau auf den Boden oder hau auf ihn drauf, ist egal. Diese Wutimpulse müssen leben, dann wird er wieder lebendig. Wie Hebel-gesetz. Hau drauf, sieh was passiert. Probier es doch mal aus, ob es so ist.
Kl.: Ich komme mir so bedeppert vor.
Th.: Das ist mit ein Grund, warum du diese Hemmung hast. Ich wollte nur ein Experiment machen. Das Experiment heißt: wenn ich draufhaue, fängt der sich an zu bewegen und ich fühle mich bedeppert damit. Sowas wie ein spirituelles Grundgesetz. Probier es mal aus. Die Wirkungszusammenhänge sind spirituell. Dieses Gefühl, daß du dir bedeppert vorkommst ist ja auch Energie, die festgehalten wird. Wie will sich denn da was bewegen. Und diese Energie, die du nicht freisetzt, lebt dein Krebs. Kannst ihn mal fragen. Er wird ja sagen. Von irgendeiner Energie muß er ja leben. Wenn es fließen würde käme Lebendig-keit. Hätte es keine Nahrung mehr. Und das ist der Kampf, den das Rumpel-stielzchen letztendlich meint. Kannst es auch fragen, ob das stimmt. Hol es mal herbei, es hat dir zugesichert, es hilft dir.
Kl.: Das Rumpelstielzchen sagt, daß es die Energie gut kennt. Wie das Rumpel-stielzchen im Boden versinken, vor lauter Wut.
Th.: Ja, wenn dann total. Kann das sein, daß das deine Hemmung ist. Daß du Angst hast total wütend zu werden? D.h. du müßtest lernen dosierter damit umgehen zu können. Es auszudrücken, statt runterzuschlucken, runterzuschlucken und dich zu schämen, bist du halt ein Rumpelstielzchen. Ja, dann übe es doch jetzt. Nimm dir das Bild von deinem Mann, deiner Ehe. Übe es. Ein bißchen hauen, gucken was passiert, mehr hauen. – Die Klientin lacht. - Wie so ein Kind, was ein Spielzeug auseinandernimmt. Wie funktioniert denn das hier?
Kl.: Ich finde es schrecklich.
Th.: Zu wem sagst du das?
Kl.: Zu mir.
Th.: Dann stell dich vor dich und rede mit dir. Sieh einfach mal was hochkommt, wenn du dich vor dich stellst.
Kl.: Das ist schrecklich und kindisch und blöd von dir. Das noch nicht mal auszuprobieren.
Th.: Zumal du dann dem Krebs das Feld überläßt.
Kl.: Du stirbst lieber, bevor du mal wütend wirst. Blöde Kuh.
Th.: Dann hau auf dich drauf.
Kl.: Das geht am ehesten.
Th.: Selbstzerstörung paßt auch besser zum Krebs.
Kl.: - schlägt mit dem Schlagstock auf den Boden - Wach auf, wach auf, wach auf. Und steh auf, steh auf, steh auf. Steh doch endlich auf. – Musik wird eingespielt. Die Klientin drückt Wut aus.
Th.: Schau mal, wie der Mann jetzt ausschaut. Guck mal dein Bild, was ist los mit den beiden. Wie sehen die aus?

Kl.: Mein Mann fügt sich.
Th.: Ist er lebendiger geworden?
Kl.: Ne, der sagt, genauso blöd.
Th.: D.h. auch er hält dich in dieser Erstarrung, in diesem Runterschlucken u.s.w.
Kl.: Du machst mich starr. Du willst mich immer wieder beschwichtigen.
Th.: Deine Wut auf ihn ist starr. Laß sie raus jetzt. Du läßt dich starr machen. Er zeigt dir nur, daß du dich starr machen läßt. Er ist dein Lehrmeister.
Kl.: Ich mag mich nicht mehr starr machen lassen.
Th.: Laß es raus.
Kl.: Es ist ein grausliges Gefühl. Das ist tot und nicht lebendig.
Th.: Frag mal deinen Krebs, ob er lebt.
Kl.: Er sagt ja. Und außerdem hat er gesagt, er lebt von meinem Hochmut.
Th.: Ja, kann gut sein, daß die zusammenarbeiten. Der Hochmut stellt sich über die Emotionen. Ja, kann sein. Gut, dann lassen wir einfach das hoch weg und sind einfach mutig. Komm wieder runter auf den Boden. Oben ist abgehoben von allem. Hau drauf, ist ein Energiebild. Ein bißchen spielerisch werden. –Die Klientin schlägt mit dem Schlagstock. Musik wird eingespielt.
Kl.: Du bist bequem und du gehst im Kreis. Und du stehst nicht zu deinen Gefühlen. Du bist feige und du traust dich nicht viel.
Th.: Sagst du das zu dir oder deinem Mann ?
Kl.: Nicht zu mir, zu meinem Mann.
Th.: Zu deinem Energiebild in dir, was dein Mann ist. Also zu dir. Krieg es einfach mit, daß du einen tollen Spiegel zu Hause hast.
Kl.: Das habe ich schon bemerkt.
Th.: Dann wird es vielleicht leichter.
Kl.: - Schlägt mit dem Schlagstock auf den Boden. - Ich habe die Möglichkeit. Ich hasse dieses Leben.
Th.: Sag es dem Krebs direkt. Schau mal welche Bedingungen er stellt. Laß es dir direkt zeigen. Er bringt dich zur Ehrlich-keit. Und dann schau mal, ob du draufhauen willst. Also immer, wo deine Impulse sind, das ist die Ehrlichkeit in dir.
Kl.: Ich brauche noch ein bißchen um ehrlich zu sein. Wen, der mir hilft. - Jetzt war eine Zeit lang nichts und jetzt ist mein inneres Kind, was eigentlich kommen müßte.
Th.: Schau mal, was es sagen will zu dir. Was du jetzt die Tage gemacht hast hier.
Kl.: Es sagt, gar nicht schlecht. Ist schon ganz gut.
Th.: Geh doch nochmal in den Raum mit dem Krebs. Guck mal, wie der sich verändert hat. Was der dazu meint.
Kl.: Also er füllt auf alle Fälle nicht mehr den ganzen Raum aus.
Th.: Sage es ihm mal direkt.
Kl.: Du füllst jetzt nicht mehr den ganzen Raum aus.
Th.: Und sag ihm auch, wie das für dich ist.
Kl.: Aber das ist mir noch immer nicht genug. Ich mag dich gerne eintauschen.
Th.: Ich glaube, das müssen wir noch bearbeiten, mit tauschen wäre zu einfach. – Beide lachen. - Was sagt denn dein Kind dazu, daß das totgeboren ist, weil, das hat ja diese Aufgabe dir auch hingeschoben. Das war ja heftig. Spielt das jetzt mit, in deinem Sinn?
Kl.: Das hat gemeint, ich muß viel radikaler sein.
Th.: Aber du bist auf dem richtigen Weg, ist es so? – Pause - Was meint es?
Kl.: Bei mir ist so eine Angstschleife, so ein Bild dass ich meine ganze Lebens-situation wie sie jetzt ist, lassen soll.
Th.: Ich spiele mal Dolmetscher. Du mußt tatsächlich sein lassen. Du mußt ganz neu werden. Aber nicht außen, in der wirklichen Welt, daß du Haus und Kinder verläßt, darum geht es nie. Sondern auf einer Identifizierungsebene, das zu verlassen. Was du denkst, was du glaubst, was richtig ist. Was richtig und falsch ist oder was auch immer. Weil das korrespondiert mit deinem Krebs. Das gehört zu deinem Spiel. Du kannst nur aus deinem Spiel komplett aussteigen. Du kannst die Spielregeln ändern, das geht. Das ist damit gemeint: verlassen. Du mußt niemanden verlassen, deine Kinder nicht, deinen Mann nicht. Sondern du mußt als diejenige, die du jetzt bist deine Kinder und deinen Mann verlassen. Es geht um die Identifizie-rungsebene. Die Wahrnehmungsebene. Frag es mal, ob es das meint. Ob ich das mit meinen Worten so erklärt habe.
Kl.: Mir geht das so, als du das gesagt hast, hat sich das in meinem ganzen Körper als ja angespürt.

Th.: Es gibt zwar Menschen, die verlassen tatsächlich im Außen alles, aber es muß nicht sein. Kannst alles in der Innenwelt machen. Denn in deiner Innenwelt passiert der Krebs, daß du damit deine Außenwelt auch veränderst, ist eine andere Geschichte. Dann ist sie ja stimmig. Dann ist sie ja in deinem Fluß. Es kann auch sein, wenn du dich veränderst, dein Mann Probleme be-kommt, dann kann er sich verändern. Das sind alles Prozesse die sind ja normal und auch gut so. Sind sekundär, darum geht es nicht. Was sagt denn das Rumpelstielzchen dazu? Du hast ja gekämpft heute, das war ja seine Auf-gabe. Wie fand er es denn?

Kl.: Ist auch ganz zufrieden.

Th.: Das kann es ja noch enthusiastischer mitteilen. Das hast du toll gemacht. Finde ich auch. Das hast du echt toll gemacht. Da geht es lang.

- Musik wird eingespielt.